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Mehrwert vs. Zerstörung: Der menschliche Konflikt

Es ist ein ruhiger Sonntagmorgen. Während ich mich durch Pinterest klicke, stoße ich auf eine Flut von Ratschlägen, Weisheiten und tiefgründigen Zitaten – alles Dinge, die uns vertraut erscheinen. Und doch stelle ich mir eine Frage: Wenn wir all dieses Wissen seit Jahrhunderten haben, warum kommen wir als Menschheit nicht entscheidend voran?

Ja, es gab im Laufe der Zeit sicherlich Verbesserungen in Bereichen wie sozialem Zusammenleben, Moral und einem gewissen gesellschaftlichen Kodex. Doch scheinen wir als Menschheit immer wieder an den grundlegendsten Dingen zu scheitern: friedliches Miteinander, neidloses Anerkennen, gerechter Ausgleich und eine stetige, positive Weiterentwicklung. Warum gelingt es uns nicht, das Potenzial des überlieferten Wissens vollständig zu nutzen, um eine bessere Welt zu schaffen?

Die gleiche Ausgangsstellung

Um diese Frage zu beantworten, müssen wir zunächst eine grundlegende Tatsache anerkennen: In Bezug auf die Entwicklung des Egos starten wir alle bei Null. (An dieser Stelle schließe ich bewusst Menschen mit geistigen oder körperlichen Einschränkungen aus, da diese einen anderen, aber ebenso prägenden Lebensweg haben.) Ein Neugeborenes weiß nichts über Moral oder Gesellschaft, es weiß nur eines: Es muss überleben.

Am Anfang steht das Ego an vorderster Front. Wenn ein Baby Hunger hat, schreit es, um Nahrung zu bekommen. Dies ist kein Egoismus im negativen Sinne, sondern ein Überlebensinstinkt. Doch nach und nach entwickelt sich das Bewusstsein. Das Kind beginnt zu verstehen, dass es nicht nur von seiner Umgebung abhängig ist, sondern auch auf sie Einfluss nehmen kann. Dieser Prozess dauert Monate und prägt den Rest des Lebens.

Die individuelle Entwicklung

Was ein Mensch in seinen ersten Lebensjahren erlebt, formt sein Ego. Wird ein Kind in einer Umgebung groß, in der all seine Wünsche sofort erfüllt werden, lernt es möglicherweise nicht, Rücksicht zu nehmen oder Geduld zu üben. Fehlen positive Vorbilder, bleibt das Ego ungezügelt. Und diese Vorbilder sind in den ersten Jahren des Lebens entscheidend. Für das kleine Kind sind Eltern, Geschwister und Bezugspersonen die einzige Realität. Sie bestimmen, was „normal“ ist.

Erst später, mit dem wachsenden Verstand, beginnt der Mensch, durch den Kontakt mit Freunden, Lehrern und anderen Bezugspersonen zu erkennen, dass es verschiedene Lebensweisen gibt. An diesem Punkt beginnt die Arbeit am Ego. Doch der Erfolg hängt von vielen Faktoren ab: Bin ich bereit, mir andere Perspektiven anzuhören? Bin ich offen für Veränderung? Reflektiere ich mein eigenes Verhalten? Und wie sehr beeinflussen äußere Faktoren, wie soziale Normen oder die Gesellschaft, meine Entwicklung?

Milliarden Ringkämpfe zur gleichen Zeit

Im Idealfall gelingt es uns, das Ego schrittweise zu bändigen und in eine positive Richtung zu lenken. Doch in den meisten Fällen ist dieser Prozess alles andere als einfach. Unser Ego wird ständig herausgefordert. Es gibt immer wieder Versuchungen, den mühsamen Weg der Selbstdisziplin zu verlassen und sich den einfachen, aber kurzfristig befriedigenden Versuchungen hinzugeben. Doch jedes Mal, wenn wir dies tun, geben wir unserem Ego ein Stück mehr Raum.

Man könnte diesen inneren Kampf als einen Ringkampf vorstellen – einen ständigen Wettstreit zwischen dem Ich und dem Ego. Manchmal gelingt es uns, das Ego in die Schranken zu weisen und die Oberhand zu behalten. Doch in vielen Fällen übernimmt es die Kontrolle, sei es durch Wut, Neid, Gier oder Egoismus. Jeder Mensch führt diesen Kampf, und wenn wir uns die Welt als Ganzes betrachten, sehen wir Milliarden solcher Ringkämpfe, die zur gleichen Zeit stattfinden. Einige Menschen stehen noch aufrecht im Kampf, andere liegen erschöpft und zerschlagen am Boden.

Die Sieger und Verlierer

Wenn wir uns nun vorstellen, dass jeder Mensch auf der Welt seinen eigenen Kampf mit dem Ego führt, dann stellt sich die nächste Frage: Wie können wir als Menschheit jemals den „romantischen“ Gedanken verwirklichen, in Frieden und Harmonie zusammenzuleben? Ist das überhaupt möglich, wenn jeder von uns in seinem eigenen, individuellen Kampf gefangen ist?

Es gibt Menschen, die ihr Ego so weit bezwungen haben, dass sie den Kampfplatz verlassen können. Diese Menschen haben ihr Ego so stark in den Griff bekommen, dass diesem es nur noch gelingt, schwache Schläge in die Luft zu werfen. Diese Menschen sind frei geworden – und diese Freiheit erlaubt es ihnen, anderen zu helfen. Sie verlassen ihren eigenen Ring und bieten denen, die noch kämpfen, Wasser und Trost. Sie dienen der Menschheit, indem sie einen Mehrwert schaffen, sei es durch ihre Weisheit, ihre Hilfsbereitschaft oder ihre Führungsstärke. Diese Menschen sind die wahren Sieger – sie bringen Mehrwert.

Doch dann gibt es die anderen. Diese Menschen sind von ihrem Ego so stark beherrscht, dass es diesem gelingt, den Ring zu verlassen, um anderen Menschen in deren Ringkämpfen zu schaden. Das Ego verbündet sich mit dem Ego anderer und gemeinsam zerstören sie, was aufgebaut wurde. Sie bringen nicht nur sich selbst ins Unglück, sondern reißen auch andere mit sich. Diese Menschen hinterlassen nichts als Zerstörung.

Das Verhältnis zwischen Mehrwert und Zerstörung

Wenn wir den Blick von diesen metaphorischen Ringkämpfen lösen und uns das tatsächliche Leben eines Menschen anschauen, dann ist das Endergebnis seiner Entwicklung klar zu erkennen: Entweder bringt er Mehrwert in die Welt, oder er zerstört sie.

Dies zeigt sich in den täglichen Handlungen, den großen Entscheidungen, den Beziehungen zu anderen Menschen. Es zeigt sich in der Art und Weise, wie wir mit unseren Mitmenschen, der Umwelt und uns selbst umgehen. Einige Menschen hinterlassen durch ihr Leben ein Vermächtnis der Verbesserung, der Zusammenarbeit und des Wachstums. Andere hinterlassen Spuren von Egoismus, Schaden und Spaltung.

Um eine stetige Verbesserung auch in der Entwicklung der Menschheit insgesamt zu erreichen MUSS das Verhältnis der Menschen mit Mehrwert IMMER um ein vielfaches größer sein, als das der Zerstörer, DENN Zerstörung wieder Rückgängig zu machen benötigt sehr viel mehr Energie.

Sollte dieses Verhältnis einen kritischen Punkt erreichen, wo die Menschen mit Mehrwert keine Chance haben, gegen diese Zerstörung anzukommen, dann macht die Menschheit in der Entwicklung wieder große Rückschritte und das ist das, was wir gerade sehen.

Jeder Mensch hat die Wahl, wie er mit seinem Ego umgeht. Es liegt an uns, ob wir bereit sind, uns der anstrengenden, aber lohnenden Arbeit der Selbstreflexion und Persönlichkeitsentwicklung zu stellen. Es ist nicht immer einfach, das Ego in die Schranken zu weisen. Doch wenn wir es schaffen, können wir nicht nur unser eigenes Leben verbessern, sondern auch das der Menschen um uns herum.

Am Ende bleibt die wichtigste Frage: Willst du zu denen gehören, die einen Mehrwert schaffen, oder zu denen, die Zerstörung hinterlassen? Der Schlüssel liegt in uns selbst – in unserer Bereitschaft, die Kontrolle über unser Ego zu erlangen und den Kampf zu einem lohnenden Sieg zu führen.

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