Um gleich eins klar zu stellen: das bewusste Fasten ist keine Erfindung des Islams und war weit über viele Jahrhunderte zuvor schon ein fester Bestandteil im Leben der (religiösen) Menschen und das intermittierende Fasten ist keine neumodische Entwicklung im Gesundheitssektor, sondern ist teilweise in einigen Gebieten der Erde absoluter Standard. Weil entweder der gesundheitsfördernde Effekt bereits bekannt ist oder ganz schlicht eben Nahrungsmittel nicht überall so reichlich vorhanden sind.
Immer noch werden Muslime ungläubig gefragt, ob denn das Fasten im Monat Ramadan, so ganz ohne Wasser, überhaupt gesund wäre. Die Antwort ist rein aus der logischen Konsequenz der letzten 1400 Jahre (so lange gibt es den Islam) erkennbar: es ist über die vielen Jahrhunderte hinweg und bei der riesigen Anzahl Fastender (Muslime) noch keiner am Fasten – so ganz ohne Wasser – gestorben oder hat schwerwiegende Erkrankungen davon gezogen. Zumindest gibt es darüber noch keine Berichte.
Gesund ist Fasten definitiv, das hat die Wissenschaft in den letzten Jahren nun mehrfach analysiert und berichtet (einfach mal Google anschmeißen). Wobei das länger pausieren von einer Nahrungsaufnahme im Wechsel mit einem kleinen Essens-Zeitfenster nun einen schlau klingenden Namen erhalten hat: Intermittierendes Fasten oder auf „NormalIQ-Deutsch“ (was meint die sarkastische Bloggerin damit nur wieder): Intervallfasten.
Tatsache ist, dass der Trend seit ca. 5 Jahren nicht wirklich ein Trend ist, sondern eher eine „Erleuchtung“ oder noch besser das „endlich Wahrnehmen“ einer schon ewig existierenden Wahrheit.
Was aber macht denn das fasten so gesund?
Da werfe ich einfach mal ein Wort in die Zeile:
Autophagie
und ein schönes Bildchen vom Ärzteblatt hinterher:
Und weil ich weiß, dass das für einige Chinesisch ist, erkläre ich das mal mit eigenen Worten (wobei ich nachfolgenden Vergleich irgendwann mal auf Facebook gelesen hatte und deswegen keinen Anspruch auf Originalität habe – nur der humoristische Stil, der ist unverkennbar meiner):
Stell dir vor, deine Zelle wäre dein Haus und in deinem Haus gehen ständig Gäste ein und aus. Die hinterlassen ganz schön viel Schmutz – die Assis – und du musst ständig hinterherputzen. Da aber auch immer wieder einer kommt, hat das kein Ende und in einigen Ecken sammelt sich halt dann der Dreck – hast ja schließlich auch noch anderes zu tun.
Nach einer Weile ist das mit dem Dreck in den Ecken echt nicht mehr schön und deine Wände und dein Boden leiden. Vielleicht fängt es auch schon an zu schimmeln.
Jetzt reicht es dir und du lässt keinen Gast mehr rein – für mehrere Stunden. Zunächst schaust du dir an, was sich in den letzten Monaten angesammelt hat und könntest heulen, aber heulen hat noch nie wirklich etwas gebracht (außer du bist so eine kleine verwöhnte Rotzgöre, deren Eltern bei jedem kleinen Ausbruch sofort dir geben, was du willst).
Also beginnst du nun langsam von Ecke zu Ecke zu gehen und mal so gründlich zu reinigen. Hier und da besserst du die Schäden aus und nach einigen Stunden kannst du echt stolz auf dich sein, weil es wieder blitzeblank und ordentlich ist. Jetzt kannst du auch wieder Gäste einladen, aber vielleicht schaust du diesmal, dass diese dann nicht zu den üblen Pennern gehören.
Den Vergleich wieder verständlich aufgedröselt:
Gast = Nahrungsmittel (meist mit mehr oder weniger belastenden Zusatzstoffen)
Schmutz = Gifte, Zusatzstoffe, unbrauchbare Zellrückstände etc.
für mehrere Stunden kein Gast rein lassen = Fasten
putzen = Autophagie (Zellreinigung)
Gast, der kein übler Penner ist = gesunde und frische Nahrungsmittel
Penner = JunkFood, industriell hergestellte und teilweise stark veränderte Nahrung
Der Unterschied zwischen Intermittierendem Fasten und dem islamischen Fasten
Beim Intermittierenden Fasten darf man in der Fastenphase kalorienfrei trinken (also Wasser) oder sogar mit minimalen Kaloriengehalt (bis ca. 6 oder 8 kcal?). Das wäre dann ungesüßter Tee oder Kaffee ohne Milch (ja, manche können noch nicht mal ohne Milch, da empfiehlt man nur ganz wenig pflanzliche Milch, weil die weniger Kalorien hat – ich empfinde das aber als Schummeln – ätsch).
Beim islamischen Fasten geht, wie bereits erwähnt, noch nicht mal Wasser und als bekennende Fasterin beider Methoden kann ich erfahrungsgemäß sagen:
Wasser erhöht das Hungergefühl!
Das heißt, wenn man im Ramadan in den längeren Tagen 18 bis 19 Stunden fastet, wäre Wassertrinken eine eigens zugefügte Folterung, denn so einfach abbrechen, weil man Hunger hat geht nicht – da muss man dann durch! Nur wenn die Gesundheit gerade so rapide sich verschlechtert, dass Schaden entstehen könnte, muss man sogar laut den Islam abbrechen.
Ein weiterer Unterschied ist, dass Muslime nicht erstrangig fasten, wegen dem gesundheitlichen Effekt, sondern wegen dem, was Fasten mit einem spirituell macht:
Man kommt seinem Schöpfer näher, man trainiert seine Disziplin, man wird dankbarer (weil man erkennt, dass wir hier in unseren Breitengraden mehr besitzen, als andere und wir gesegnet sind, hier zu leben, wo es einen Überschuss an Nahrungsmittel gibt).
Teste es selbst
Man kann natürlich nur von solchen Dingen reden, wenn man es selbst ausprobiert hat. Statt sich oder einen Muslim zu fragen: ist das nicht schrecklich, so ohne Wasser und so lange ohne Nahrung? Probiere es doch mal selbst aus – ich meine, wenn es schädlich wäre, dann gäbe es ja nicht mehr so viele Muslime, ne? *zwinker
Steigende Konzentration, regulierter Blutzuckerwert und andere schöne Effekte
Warum ich rate, intermittierendes Fasten (speziell die 16/8 Methode) für mehr Gesundheit oder Gewichtsabnahme zu nutzen:
- vor allem in der ersten Hälfte des Fastentages steigt die Konzentration extrem auffällig
- durch den Zeitgewinn schafft man sogar etwas mehr am Tag zu erledigen, denn Essen und Trinken inkl. Toilettengang braucht nun mal Zeit
- Heißhungerattacken gehen einfach weg, weil nämlich der Blutzuckerspiegel endlich mal zur Ruhe kommt und sich weiter unten für einige Zeit aufhalten darf – Gewöhnungseffekt und schon ist Heißhunger irgendwas aus der Vergangenheit
- Steigerung der allgemeinen Gesundheit, da weniger Dreck im Körper ist, kann dieser sich besser auf Eindringlinge konzentrieren und diese schneller bekämpfen – das Immunsystem ist stabiler
- der Alterungsprozess wird verlangsamt, da Zellen schneller regenerieren und repariert werden können
- wer noch mehr davon wissen will, hier: dge.de – Intervallfasten
Meine Methode aus dem Buch
In meinem Buch „MuslimaFit – Fitness und gesunde Ernährung – Unser Körper, eine Amana“ (hier zu kaufen: epubli) habe ich eine Methode aufgeführt die ich bereits mehrfach angewendet habe und sogar in zwei Gruppen mit mehreren Frauen 4 Wochen durchgezogen habe.
JEDE HAT EINIGE KILOS ABGENOMMEN UND WAR SEHR ZUFRIEDEN!


Ich nenne es den IFuSF – Plan (Intermittierendes Fasten und Sunnahfasten – Plan). Hier kann man sich eine Übersicht herunterladen:
Und hier hab ich eine Vorlage zum besseren planen (ich hatte ausversehen einen veralteten Plan hier zur Verfügung gestellt, jetzt aber ist der richtige da):
Eigentlich ist es ganz einfach:
Montag/Donnerstag = Sunnahfasten (islamisch Fasten)
Dienstag/Freitag = Intermittierendes Fasten
(für Fortgeschrittene und Profis kann jeweils einer der anderen Tage auch zum Intermittierendem Fasten werden)
Mindestens einen Tag in der Woche sehe ich gern als RefeedDay, oder auch einfacher ausgedrückt: iss ruhig mal etwas mehr – aber gesund!, damit dein Stoffwechsel einen kleinen Boost (Anschub) bekommt.
Wer weitere Fragen dazu hat, kann diese ja gern im Kommentarfeld posten.
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